Artenschutzrechtliche Untersuchungen

Bereits im Dezember 2020 wurden zu fällende Bäume auf dem Areal der Neuen Pinakothek auf mögliche Höhlenlebensräume und überwinternde Tiere hin kontrolliert. Dabei konnten an drei Bäumen Höhlenstrukturen festgestellt werden, die möglicherweisen von ansässigen Tierarten, vor allem von Fledermäusen als Habitat genutzt wurden. Deshalb wurde die Fällung dieser drei Bäume verschoben und kurz vor den Fällmaßnahmen im Herbst 2021 ein erneuter Untersuchungstermin angesetzt.
Am 8.10.2021 wurden die besagten Bäume noch einmal kontrolliert, dabei konnte man keine Spuren eines aktuellen Tierbesatzes feststellen. Die Höhlen wurden vorsorglich verschlossen, damit sich bis zur Fällung nicht doch noch Tiere dort einnisten.
In einer der Baumhöhlen befanden sich die Reste eines Spechteis, möglicherweise eines Grünspechts, der als geschützte Art gilt. Um die Höhle zu erhalten, wurde diese aus dem zu fällenden Baum herausgeschnitten und an einen Baum in unmittelbarer Nähe auf gleicher Höhe montiert.

Um den Verlust an Höhlenstrukturen auszugleichen, werden Überwinterungshöhlen, Fledermausflachkästen und Vogelnistkästen an geeigneten Standorten auf dem Areal angebracht.

Eine standortsprägenden Groß-Linde wies fortgeschrittene Stammfäule auf, die sich bereits bis in die Randbereiche der Stammschale ausgedehnt hatte. Der Baum wurde als wenig erhaltenswert eingestuft und daher zur Fällung freigegeben. Der Stamm dieses Baumes verbleibt dauerhaft als Lebens- und Nistraum für Insekten auf dem Gelände liegen. So können sich noch vorhandene Käferlarven entwickeln, ausfliegen und in nahen Bäume in der Umgebung besiedeln.